Category Archives: Cities Alliance

Ein paar Worte zur Cities Alliance

Florian Paffenholz, Washington D.C.

Heute moechte ich mal ein paar Worte zu meinem Arbeitgeber loswerden. Ich merke immer wieder, dass Leute, die nicht unbedingt mit Stadtentwicklung oder Slum-upgrading zu tun haben, noch nie von dieser Organisation gehoert haben.

Nun ja, man muss zugeben, dass die Cities Alliance mit ihren knapp 25 Mitarbeitern nicht gerade mit UN-Habitat vergleichbar ist. Dennoch ist sie auf ihrem Gebiet einzigartig, da sie als multilaterale Allianz die Interessen von Staaten, Kommunen, NGOs und anderen multilateralen Organisationen vereint. Ihr Ziel ist es, staedtische Armut zu reduzieren und die Rolle von Staedten in Bezug zu nachhaltiger Entwicklung zu staerken.

Dazu gibt es vier uebergeordnete Taetigkeitsfelder:

  • Laender- und Regionalprogramme,
  • den Catalytic Fund (einen Fonds, der katalysiernd wirkende Projekte finanziert),
  • Wissens- und Lernprogramme und
  • Kommunkationsaktivitaeten.

Die Organisation wurde 1999 gegruendet. Gruendungsmitglieder waren damals 10 Nationalstaaten, UN-Habitat die Weltbank und die groesseren internationalen Kommunalverbaende. Bis heute ist der Sitz der Cities Alliance in der Weltbank in Washington DC. Mittlerweile gibt es 4 Regionalbueros in Brasilien, Indien, Suedafrika und der Elfenbeinkueste.

Wichtig ist, dass die CA nicht direct Projekte umsetzt (dafuer ist das Team auch viel zu klein). Vielmehr wird eng mit bilateralen Entwicklungsorganisationen, Entwicklungsbanken oder UN-Habitat, aber auch mit lokalen Behoerden zusammengearbeitet.

Weitere Infos gibts natuerlich auf www.citiesalliance.org!

6 Monate Washington mit Kind und Kegel, wie es dazu kam…

Florian Paffenholz, Washington, DC

Vier Wochen bin ich schon in den USA, genauer gesagt in Washington, DC. Dass die Zeit so schnell vergeht ueberrascht mich selbst, weshalb ich auch erst so spaet zu meinem ersten Blogbeitrag komme.

Aber erstmal zurueck zum Anfang! Es ist fast ein Jahr her, als meine Frau schwanger wurde und sich das Studium dem Ende zuneigte. Ich ueberlegte, was ich denn nach dem Studium machen wollte und erinnerte mich an eine Veranstaltung der Uni Kiel (“Arbeitsmoeglichkeiten in Internationalen Organisationen”), welche verschiedene Programme zum Einstieg in IO’s vorstellte; das war 2009.

Unter den vorgestellten Programmen war auch das Carlo-Schmid-Programm (CSP) des DAAD, welches von einer ehemaligen Stipendiatin “schmackhaft” gemacht wurde. Es geht dabei nicht nur um die Finanzierung eines Praktikums in einer IO/EU-Institution, sondern auch darum, den Austausch zwischen den Stipendiaten, den Alumni und dem DAAD zu foerdern und so ein langfristiges Netzwerk zum Erfahrungsaustausch zu kreieren. Die Option, mich fuer das CSP zu bewerben, schien mir (trotz des – fuer eine Familie – relativ geringen Finanzierungsbetrages) als die sinnvollste, um die Arbeit in IO’s kennenzulernen.

An einem regnerischen Morgen in der Goettinger SUB (ich lernte gerade fuer VWL-Klausuren, die ich ins 11. Semester aufgeschoben hatte), warf ich die knapp 90-seitige Bewerbung (alles in 3-facher Ausfuehrung) fuer ein Praktikum bei der Cities Alliance ein. Monate spaeter, in denen ich mich bereits fuer andere Stellen und Praktika beworben hatte, bekam ich eine Einladung zur Auswahlsitzung. Diese velief nach meinem Empfinden gut. Damit meine ich nicht nur fachlich gut, sondern auch zwischenmenschlich. Man lernte sofort neue, offene Leute kennen, die alle sehr interessante Geschichten aus ihrem bisherigen Werdegang erzaehlen konnten. Nach diesem ersten Treffen war es traurig zu wissen, dass beim naechsten Mal einige fehlen wuerden.

Einen Monat spaeter bekam ich dann die Zusage, mit der alle weiteren PLanungen begannen… Zunaechst einmal galt es zu besprechen, wie und ob wir mit Familie nach Washington gehen. Kurz dachten wir – also meine Frau und ich – darueber nach, dass sie weiter studiert und ich das Praktikum allein absolviere. Als ich aber 3 Tage nach Kiel reiste und unser Sohn bei meiner Rueckkehr schon 4 neue Dinge gelernt hat, verwarfen wir diese Idee sehr schnell und fokussierten uns auf den Umzug der gesamten Familie. Das bedeutete: Urlaubssemester einreichen, Wohnung untervermieten, Bafoeg pausieren, Wohnung in Washington suchen, Kinderarztbesuche vorverlegen (Impfungen!), neue Wohnung einrichten und die Finanzen klaeren (am wichtigsten!).

Um all dies einigermassen in kurzer Zeit zu schaffen, bin ich zwei Wochen vor Praktikumsbeginn nach Washington gereist, um eine Wohnung zu finden und diese einzurichten. Meine Frau hat in dieser Zeit die alte Wohung untervermietet und sich um alles Weitere in Deutschland gekuemmert, eine schwierige Aufgabe. Zum Glueck hatten wir aber Hilfe von Freunden und Familie (in den USA und Deutschland), ohne die das Ganze nicht so reibungslos funktioniert haette.

An dem “haette” sieht man aber, dass es funktioniert hat und wir mittlerweile gut angekommen sind. Die Familie hat sich eingelebt und die Arbeit hat begonnen. Fuer heute soll dieser Eintrag aber reichen, die naechsten Male werde ich von der Arbeit, unserem Alttag und den Aktivitaeten mit anderen CSPlern berichten. Bis dahin schoenen Gruss aus DC!